Wir sind ein Kulturverein

Haute Krauture. Castello 2022.

Text und Fotos Ricarda Berendson*

 

Wildkräutersalz mit Haselnüssen

In diesem Jahr war ich endlich wieder in einem der Serafina Häuser zu Gast. Und dieses Mal wollte ich nicht nur das großartige kulinarische, kreative und gastfreundschaftliche Netzwerk des SerafinaQuota Kulturvereins nutzen und genießen, sondern selbst einen Teil dazu beitragen.

Meine Leidenschaft gilt den wilden Kräutern und Heilpflanzen. Was also liegt näher, als zu erkunden, was rund um Dogliani wächst?

Yvonne hat mir das kleine charmante und direkt an das Castello grenzende Atelier zur Verfügung gestellt. Dort durfte ich mich ausbreiten, gesammelte Wildkräuter sortieren, trocknen, zerkleinern und anschließend zu einem Wildkräutersalz zusammenfügen. Dieses steht nun den Gästen der Serafina-Häuser zur Verfügung, die sich damit den wilden Geschmack des Piemonts auf frische Tomaten, Focaccia oder sonstige gute Gerichte, die in den Küchen zubereitet werden, holen können.

Vitamine, Mineral- und Bitterstoffe: Kräutersalz kann mehr als Würzen

Kräutersalze sind eine feine Sache, denn sie lassen sich nach eigenen Vorlieben zusammenstellen, durch die intensiven Kräuteraromen verwendet man automatisch weniger Salz und nutzt gleichzeitig die wertvollen Inhaltsstoffe der Kräuter. Und die sind nicht zu unterschätzen. Ob Vitamine und Mineralstoffe oder ganz besonders Bitterstoffe: Wildkräuter sind stets voll davon und leisten deshalb einen wichtigen Beitrag für unsere Gesundheit. Man muss nicht viel davon nehmen, eine kleine Menge reicht, um die Verdauung anzukurbeln und die Leber zu unterstützen. Selbst nach einem Abend mit reichlich piemontesischem Rotwein.

Gelungene Ergänzung: Das leicht süße Aroma der Haselnüsse

Für das Haute Krauture x SerafinaQuota Wildkräutersalz habe ich wilde Minze, Brennsesselsamen und -blätter, Beifuß, Eisenkraut, die Samen des weißen Gänsefußes, Hirtentäschel, Wiesensalbei, Blüten von Zichorie, wilder Rauke und Pippau gesammelt, Rosmarin und Thymian geerntet und als I-Tüpfelchen Haselnüsse hinzugefügt. Denn das leicht süße Aroma der Haselnüsse ergänzt ideal die herben Kräuter, beispielsweise auf Ofengemüse und Kartoffeln, gebratenem Fleisch, in Salaten (gern bittere) oder einfach auf einer Scheibe gutem Weißbrot mit Olivenöl. Als Salz verwende ich reines und nicht jodiertes Steinsalz aus Österreich.

Ich könnte hier natürlich noch auf die einzelnen Kräuter eingehen, wie und wo man sie idealerweise sammelt, was daraus zu machen ist und im Detail über deren kulinarischen wie heilkundlichen Eigenschaften berichten. Dies hebe ich mir aber lieber für meinen nächsten Aufenthalt im Atelier von SerafinaQuota auf.

 

*Ricarda Berendson arbeitet in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit eines Münchner Museums. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in freier Natur oder in der Küche. Auf ihrer Seite „Haute Krauture“ schreibt sie über kulinarische und heilkundliche Einsatzmöglichkeiten von Wildkräutern, Heilpflanzen und Lebensmitteln. Der Wunsch nach Qualität, Freude an Wissensvermittlung und eine gute Portion Humor sind die Motive, die sie dabei lenken. Ausbildungen zur Heil- und zur Pflanzenheilpraktikerin, sowie jahrelange Erfahrung in der gehobenen Gastronomie geben ihr das passende Rüstzeug dafür.