Text und Fotos: Charis Stank *

Barolo Monfortino heißt ein aus Nebbiolo-Trauben gekelterter Rotwein, der zu Beträgen verkauft wird, die ins Vierstellige gehen. Wer die Barolo Bar Monforte aufsucht, muss nicht so tief in die Tasche greifen. Wein und die ländlich geprägte Küche der Barolo-Region, lassen sich in der im Zentrum von Monforte d’Alba gelegenen Bar ganz wunderbar genießen.

Wie alles begann

Im Jahr 2012 übernimmt Silvia Aiassa, um diese Zeit Anfang dreißig, die Barolo Bar in der Via Giuseppe Garibaldi. Sie ist die dritte Besitzerin der Bar und neben der Wirtschaft nun noch für ein weiteres Geschäft verantwortlich: die Enoteca di Monforte. Silvia ist engagiert. Ihre Familie lebt in der Gegend von Turin, doch die elterliche Landwirtschaft ist nicht ihr Ding. Nach der Ausbildung zur Gastronomin zieht sie deshalb in die hügelige und an Wein und Haselnüssen reiche Landschaft der Langhe. Weingüter und Reben begeistern die junge Frau sehr viel mehr. Das Leben mit der Bar verspricht einen Platz inmitten dieser Winzerwelt.

Für die Barolo Bar bedeutet der Eigentümerwechsel Veränderung. Silvia verbindet Gasthaus und Enothek und erweitert das Speisenangebot um warme Gerichte. Ihre Zutaten kauft sie bei den Erzeugern aus der Umgebung, die Rezepte stammen aus den Kochbüchern piemontesischer Familien.  Weil im Barolo-Gebiet nahezu jeder Gast die edlen Trauben von Nebbiolo über Barbera bis Dolcetto probieren will, fällt die Entscheidung für die Weine leicht. Und Monforte d’Alba ist ein maßgeblicher Teil des weltbekannten Weinanbaugebietes Barolo.

Silvia Aiassa und ihr Team werden schnell zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Gäste in Monforte d’Alba. Immer wieder öffnet sich die Türe der Wirtschaft, die in einem historischen Gewölbe untergebracht ist. Landsleute, Winzer aus der Nachbarschaft, befreundete Köche oder Önologen treten ein. Viele sind verabredet, andere lassen den Tag mit einem kurzen Abendessen am Tresen ausklingen. Oft ist noch Zeit für ein kurzes Gespräch mit Silvia oder den Gästen an den benachbarten Tischen.

Es macht Spaß die Szenerie zu beobachten. Mit einem Glas Wein und einem Teller Ravioli al Plin (Agnolotti del Plin) lässt sich so tief in die Lebensart der Piemontesen eintauchen. Schon allein deshalb lohnt sich der Besuch.

An ausgewählten Abenden, die Yvonne immer gern verrät, wird in der Barolo Bar Livemusik gespielt. Mit etwas Glück können das Gäste des Kulturvereins von Serafina Quota sein.

Für die Barolo Bar Monforte lohnt es unbedingt einen Tisch zu reservieren!

Eine perfekte Lage

Um die Barolo Bar zu besuchen, spaziert man eine schmale Gasse zwischen Marktplatz und Kirche entlang. Der Platz vor der Türe reicht nur für wenige schmale Tische. Der Innenbereich ist auf zwei Räume verteilt. Wer im Sommer kommt, sollte sich also unbedingt einen Platz auf der gegenüberliegenden Terrasse neben dem Kirchenportal sichern. Von hier ist die Aussicht auf die Altstadt von Monforte fantastisch. Immer Montags findet ein Wochenmarkt statt.  Dann lohnt es, die Einkäufe auf den späten Vormittag zu legen und sich auf der Terrasse der Bar zum Lunch niederzulassen.

Tipp: Es lohnt die „Chiesa Parrocchiale Madonna della Neve a Monforte d’Alba“ direkt neben der Bar zu besichtigen.

Das schmeckt hier

Appetit machen: Mixed-Crostinos mit Carne Cruda (Tatar), Salaten und Käse
Main: Minestrone, Ravioli al Plin (Gemüse oder Fleischfüllung), Pinsa mit Käse und Tomaten
Dessert: Käse, Eis, Bonèt (Schokoladenflan), Panna Cotta
Hausgemachte Bitterschoki, Espresso, Sambuca (Beim Einschenken immer „doppio!“ sagen. 😉 Das haben wir von Tuomo so gelernt.)
Weine aus der Region

Gut zu wissen

Silvia und ihr Team bieten für die Häuser von Serafina ein Catering mit und ohne Weinbegleitung an. Eine Marende oder verschiedene warme Speisen können sich Gäste auf Anfrage ins Haus bringen lassen.

BAROLO BAR Monforte d’Alba

Silvia Aiasso
Via Giuseppe Garibaldi, 11
12065 Monforte d’Alba (Cuneo) Italien

Link zu Google-Maps 

Der Text erschien unter „Piemontesische Küche, Wein und Livemusik: in der Barolo Bar trifft sich Monforte“ im Schönste Zeit Magazin.